Horst Oldenburg

Horst Oldenburg (1963)
1957 wurde Oldenburg (l.) DDR-Jugendmeister im Einzelzeitfahren.

Horst Oldenburg (* 17. Oktober 1939 in Daber, heute Dobra) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.

Horst Oldenburg begann seine Radsport-Laufbahn als Jugendlicher beim SC Einheit Berlin und gewann 1957 die Jugendmeisterschaft der DDR im Einzelzeitfahren (siehe Bild rechts unten). In die Männerklasse wechselte er im Folgejahr, wo er bereits 1959 für die DDR-Nationalmannschaft nominiert wurde und einen vierten Platz der Gesamtwertung der Polen-Rundfahrt erreichen konnte. 1960 gewann er drei Etappen der Ägypten-Rundfahrt und belegte Platz fünf in der Gesamtwertung. Im selben Jahr wurde er als Ersatzmann für die WM-Nationalmannschaft der DDR auf dem Sachsenring berufen.

Nach seiner Flucht nach West-Berlin hatte Oldenburg im Oktober 1960 sein Profidebüt beim Berliner Sechstagerennen an der Seite des Routiniers Lucien Gillen; das Duo erreichte Platz acht. 1961 machte er erstmals auf sich aufmerksam, als er bei der Internationalen Afri-Cola Deutschland-Rundfahrt vier Etappen im Spurt für sich entscheiden konnte. 1961 siegte er auch im Großen Preis Veith. 1962 wurde er Dritter der Deutschen Meisterschaft im Straßenrennen und belegte in der Gesamtwertung der Tour de l’Oise Platz zwei. Zweimal, 1961 und 1967, startete Oldenburg bei der Tour de France, gab aber beide Male auf. 1963 wurde er erneut Dritter der Deutschen Straßenmeisterschaft, 1964 und 1965 gewann er Rund um Köln und 1966 die Nord-West Schweizer Rundfahrt.[1] In den folgenden Jahren verlegte er seinen Schwerpunkt auf den Bahnradsport.

1965 wurde Oldenburg Deutscher Meister im Zweier-Mannschaftsfahren, mit Hennes Junkermann. 1968 wurde er Europameister in dieser Disziplin, mit Dieter Kemper.[2]

Bei Straßen-Weltmeisterschaften war er von 1961 bis 1966 am Start und konnte als beste Platzierung 1962 den neunten Platz erkämpfen. 1963 war er als 30. und 1964 nochmals im Vorderfeld als 12. ins Ziel gekommen.

Horst Oldenburg startete bei 100 Sechstagerennen, von denen er zehn gewann, sieben davon mit Kemper, zwei mit Leandro Faggin und eins mit Wolfgang Schulze. Er war bis 1973 als Profi-Rennfahrer aktiv.

Oldenburg lebt heute in Kalifornien und betreibt dort eine Dachdeckerwerkstatt. Er ist der jüngere Bruder von Günter Oldenburg, der ebenfalls als Radrennfahrer in der DDR und nach dem Wechsel in den Westen aktiv war.

Einzelnachweise

  1. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 23/1966. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1966, S. 5. 
  2. Europameister-Titel aus der Zeit vor der Gründung der Union Européenne de Cyclisme im Jahre 1995 gelten als inoffiziell, da diese Wettbewerbe Einladungsrennen waren, an denen auch Nicht-Europäer teilnahmen.

Weblinks

  • Horst Oldenburg in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Horst Oldenburg auf kultur-buch.de
  • Chronik von Rad-Rennsportveranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern bis 1999 (PDF; 2,3 MB)
Deutsche Meister im Zweier-Mannschaftsfahren (Profis/Elite)

1946 Mirke/Saaager | 1947 Mirke/Preiskeit | 1948 Bolte/Funda | 1949 Holthöfer/Pankoke | 1950 Saager/Schweizer | 1951 H. Hörmann/L. Hörmann | 1952 Schürmann/Siefert | 1953 Pankoke/Wiemer | 1954 L. Hörmann/Preiskeit | 1955 Zoll/Weinrich | 1956 Petry/Scholl | 1957 Donike/Gieseler | 1958 Bugdahl/Petry | 1959, 1960 Bugdahl/Junkermann | 1961, 1962, 1964 Altig/Junkermann | 1963 Bugdahl/Renz | 1965 Junkermann/Oldenburg | 1967 Bölke/Großimlinghaus | 1977 Fritz/Peffgen | 1978 Giebken/Reimann | 1981 Peffgen/Schütz | 1982 Fritz/Thurau | 1983 Hindelang/Schütz | 1994 Dörich/Hess | 1995, 1996 Beikirch/Messerschmidt | 1997 Kappes/Wolf | 1999 Fulst/Rund | 2000 Beikirch/Pollack | 2001 Kahl/Lademann | 2002 Kowatschitsch/Teutenberg | 2003 Müller/Fulst | 2004 Dörich/Kowatschitsch | 2005 Bartko/Fulst | 2006 Bartko/Beikirch | 2007, 2008, 2011, 2012 Bengsch/Kalz | 2009 Kluge/Olaf Pollack[1] | 2010 Grasmann/Lampater | 2013 Heßlich/Lampater | 2014 Kalz/Lampater | 2015 Grasmann/Schäfer | 2016 Heßlich/Burkart | 2017 Reinhardt/Thiele | 2018 Banusch/Koch | 2019 Reinhardt/Beyer | 2022 Reinhardt/Kluge | 2023 Augenstein/Malcharek

Das Zweier-Mannschaftsfahren wurde nicht durchgängig bei Deutschen Bahn-Meisterschaften ausgetragen.
  1. Wegen Dopings wurde Pollack der Deutsche-Meister-Titel später aberkannt.
Normdaten (Person): GND: 1251597599 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 8915164479574626210002 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Oldenburg, Horst
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 17. Oktober 1939
GEBURTSORT Daber