Heinz Zoll

Heinz Zoll (* 4. Dezember 1926 in Magdeburg) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.

Sportliche Laufbahn

Zoll begann mit dem Radsport, angespornt durch die Erfolge seines Bruders Martin, im Magdeburger Verein „Krampe 1910“. Über die Teilnahme am „Ersten Schritt“ wurde er ein erfolgreicher Jugendfahrer.[1] 1943 wurde seine Laufbahn durch die Einberufung zur Deutschen Wehrmacht unterbrochen. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft siedelte er sich zunächst in Biederitz und später in Berlin an und wurde er Profi-Radrennfahrer von 1949 bis 1958. Sein erstes Rennen als Radprofi 1946, die Goldene Armbinde von Magdeburg, gewann er auf der damaligen Radrennbahn von Magdeburg.[1]

Nach seinem Sieg beim Berliner Rundstreckenrennen Rund um den Pfefferberg, erhielt er einen Vertrag von der Firma Dürkopp. Zoll konnte bei der Ostzonenmeisterschaft 1949 zwei Titel erringen, im Einzelfahren über eine Stunde und im Zweier-Mannschaftsfahren mit seinem Standard-Partner Wolfgang Weighardt. In der Saison 1949 war er mit 17 Siegen der erfolgreichste Radprofi aller vier Besatzungszonen.

Bei der Deutschland-Rundfahrt 1950 gewann er die 14. Etappe und wurde 12. der Gesamtwertung. Anschließend spezialisierte er sich auf Sechstagerennen. Bis 1957 startete er bei 40 Sechstagerennen, von denen er zwei gewann: 1952 in Berlin mit Émile Carrara und 1957 in Cleveland mit Herbert Weinrich. In Berlin war Zoll insgesamt vierzehn Mal am Start. 1955 wurde er mit Weinrich auch deutscher Meister im Zweier-Mannschaftsfahren.1957 beendete er seine Laufbahn.[2]

Familiäres

Heinz Zoll hatte zwei Brüder, die ebenfalls Radsportler waren: Martin (ehemaliger deutscher Jugendmeister und im Zweiten Weltkrieg gefallen) und Fred Zoll.[1]

Literatur

  • Roger de Maertelaere: Mannen van de nacht. 100 jaar zesdaagsen. De Eecloonaar, Eeklo 2000, ISBN 90-74128-67-X, S. 264

Weblinks

  • Heinz Zoll in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. a b c Illustrierter Radsportexpress. Nr. 5/1949. Express-Verlag, Berlin 1949, S. 36. 
  2. Werner Ruttkus, Wolfgang Schoppe: Rundenkreisel & Berliner Luft. Eigenverlag Werner Ruttkus, Zossen 2011, S. 405–406. 
Deutsche Meister im Zweier-Mannschaftsfahren (Profis/Elite)

1946 Mirke/Saaager | 1947 Mirke/Preiskeit | 1948 Bolte/Funda | 1949 Holthöfer/Pankoke | 1950 Saager/Schweizer | 1951 H. Hörmann/L. Hörmann | 1952 Schürmann/Siefert | 1953 Pankoke/Wiemer | 1954 L. Hörmann/Preiskeit | 1955 Zoll/Weinrich | 1956 Petry/Scholl | 1957 Donike/Gieseler | 1958 Bugdahl/Petry | 1959, 1960 Bugdahl/Junkermann | 1961, 1962, 1964 Altig/Junkermann | 1963 Bugdahl/Renz | 1965 Junkermann/Oldenburg | 1967 Bölke/Großimlinghaus | 1977 Fritz/Peffgen | 1978 Giebken/Reimann | 1981 Peffgen/Schütz | 1982 Fritz/Thurau | 1983 Hindelang/Schütz | 1994 Dörich/Hess | 1995, 1996 Beikirch/Messerschmidt | 1997 Kappes/Wolf | 1999 Fulst/Rund | 2000 Beikirch/Pollack | 2001 Kahl/Lademann | 2002 Kowatschitsch/Teutenberg | 2003 Müller/Fulst | 2004 Dörich/Kowatschitsch | 2005 Bartko/Fulst | 2006 Bartko/Beikirch | 2007, 2008, 2011, 2012 Bengsch/Kalz | 2009 Kluge/Olaf Pollack[1] | 2010 Grasmann/Lampater | 2013 Heßlich/Lampater | 2014 Kalz/Lampater | 2015 Grasmann/Schäfer | 2016 Heßlich/Burkart | 2017 Reinhardt/Thiele | 2018 Banusch/Koch | 2019 Reinhardt/Beyer | 2022 Reinhardt/Kluge | 2023 Augenstein/Malcharek

Das Zweier-Mannschaftsfahren wurde nicht durchgängig bei Deutschen Bahn-Meisterschaften ausgetragen.
  1. Wegen Dopings wurde Pollack der Deutsche-Meister-Titel später aberkannt.
Personendaten
NAME Zoll, Heinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 4. Dezember 1926
GEBURTSORT Berlin