Lisa Streich

Lisa Streich (* 19. April 1985 in Norra Råda) ist eine schwedische Komponistin.

Leben und Wirken

Streich, die in der Nähe von Hamburg aufgewachsen ist, lernte Geige und Klavier, später kam die Orgel hinzu. Gelegentlich schrieb sie eigene Kompositionen, dachte aber nicht daran, dies zu professionalisieren. Mit 19 Jahren erlebte sie in Berlin ein Konzert von Rebecca Saunders, das sie zu ihrem Kompositionsstudium anregte. Sie studierte in Berlin, Stockholm, Salzburg, Paris und Köln bei Adriana Hölszky, Mauro Lanza, Johannes Schöllhorn und Margareta Hürholz. Hinzu kamen Meisterkurse bei Chaya Czernowin, Steven Takasugi, Hanspeter Kyburz und Daniel Roth und ein Stipendium an der Norwegischen Musikhochschule mit Helmut Lachenmann als Mentor.

Streich hat bisher (2023) 25 Werke verfasst. Porträt-CDs erschienen 2018 bei WERGO (Pietà) und 2019 bei Kairos (Augenlider). Ungewöhnlich ist, wie sehr sie die ausführenden Musiker als Teil des kreativen Kompositionsprozesses mitdenkt. Dadurch verwischen Alan Gilbert zufolge die herkömmlichen Grenzen zwischen dem Komponisten und den Interpreten.[1]

Streich erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge; unter anderem schrieb sie das Auftragswerk für den ARD-Musikwettbewerb 2021. Ihre Werke wurden von renommierten Ensembles wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Quatuor Diotima, dem ensemble recherche, dem Eric Ericson Kammerchor, Nouvel Ensemble Moderne Montréal, Ensemble MusikFabrik, dem Münchener Kammerorchester, dem NDR Elbphilharmonie Orchester und anderen interpretiert.

Streich, die drei Kinder hat, lebt auf der Insel Gotland.

Preise und Auszeichnungen

Streich erhielt zahlreiche Preise und Stipendien wie den Cité Internationale des Arts Paris, den Orchesterpreis der Anne-Sophie Mutter Foundation, den Busoni Förderpreis der Akademie der Künste Berlin, das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium, den Rompreis der Villa Massimo, die Roche Young Commissions des Lucerne Festivals, den Ernst von Siemens Musikpreis (Förderpreis) sowie 2022 den Heidelberger Künstlerinnenpreis. Weiterhin wurde sie als Laureatin von ricordilab ausgewählt, einem internationalen Programm des Verlags Ricordi Berlin zur Förderung junger Komponisten.

Literatur

  • Dorothee Kalbhenn: Lisa Streich: Was sie hören will. In: Elbphilharmonie Magazin 01/2021. 2021 (Online). 

Weblinks

  • Webpräsenz
  • Porträt (ricordi)
  • Eva Schramm: Komponistin Lisa Streich: „Extreme interessieren mich auf allen Ebenen“. In: NDR. 2. Februar 2023; abgerufen am 6. Februar 2023. 
  • Lisa Streich bei Discogs

Einzelnachweise

  1. Alan Gilbert: »Es ist uns wirklich ernst damit«. Elbphilharmonie, 2021, abgerufen am 6. Februar 2023. 
Siemens Musikpreis – Förderpreisträger

Michael Jarrell, George Lopez (1990) | Herbert Willi, Ensemble Avantgarde (1991) | Beat Furrer, Benedict Mason (1992) | Silvia Fómina, Param Vir (1993) | Hans-Jürgen von Bose, Marc-André Dalbavie, Luca Francesconi (1994) | Gerd Kühr, Philippe Hurel (1995) | Volker Nickel, Rebecca Saunders (1996) | Moritz Eggert, Mauricio Sotelo (1997) | Antoine Bonnet, Claus-Steffen Mahnkopf (1998) | Thomas Adès, Olga Neuwirth (1999) | Hanspeter Kyburz, Augusta Read Thomas, Andrea Lorenzo Scartazzini (2000) | Isabel Mundry, André Werner, José María Sánchez-Verdú (2001) | Marc André, Jan Müller-Wieland, Charlotte Seither (2002) | Chaya Czernowin, Christian Jost, Jörg Widmann (2003) | Fabien Lévy, Johannes Maria Staud, Enno Poppe (2004) | Sebastian Claren, Philipp Maintz, Michel van der Aa (2005) | Jens Joneleit, Alexander Muno, Athanasia Tzanou (2006) | Vykintas Baltakas, Markus Hechtle (2007) | Dieter Ammann, Márton Illés, Wolfram Schurig (2008) | Francesco Filidei, Miroslav Srnka, Lin Yang (2009) | Pierluigi Billone, Arnulf Herrmann, Oliver Schneller (2010) | Steven Daverson, Hèctor Parra, Hans Thomalla (2011) | Luke Bedford, Zeynep Gedizlioğlu, Ulrich Alexander Kreppein (2012) | David Philip Hefti, Samy Moussa, Marko Nikodijević (2013) | Simone Movio, Brigitta Muntendorf, Luis Codera Puzo (2014) | Birke Bertelsmeier, Mark Barden, Christian Mason (2015) | Milica Djordjević, David Hudry, Gordon Kampe (2016) | Michael Pelzel, Simon Steen-Andersen, Lisa Streich (2017) | Clara Iannotta, Timothy McCormack, Oriol Saladrigues (2018) | Annesley Black, Ann Cleare, Mithatcan Öcal (2019) | Catherine Lamb, Francesca Verunelli, Samir Amarouch (2020) | Mirela Ivičević, Yair Klartag, Malte Giesen (2021) | Benjamin Attahir, Naomi Pinnock, Mikel Urquiza (2022)

Normdaten (Person): GND: 1089840365 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2015135125 | VIAF: 201144647694160575097 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Streich, Lisa
ALTERNATIVNAMEN Streich Lake, Lisa Margareta Valerie
KURZBESCHREIBUNG schwedische Komponistin
GEBURTSDATUM 19. April 1985
GEBURTSORT Norra Råda