Burgruine Mollenburg

Burgruine Mollenburg
Südansicht der Ruine Mollenburg mit der revitalisierten Vorburg

Südansicht der Ruine Mollenburg mit der revitalisierten Vorburg

Staat Österreich
Ort Weiten
Entstehungszeit Erste Erwähnung 1303
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine, restauriert bzw. rekonstruiert
Geographische Lage 48° 18′ N, 15° 15′ O48.29500555555615.256463888889Koordinaten: 48° 17′ 42″ N, 15° 15′ 23,3″ O
Burgruine Mollenburg (Niederösterreich)
Burgruine Mollenburg (Niederösterreich)
p3

Die Burgruine Mollenburg ist die teilweise restaurierte bzw. rekonstruierte Ruine einer Höhenburg bei Weiten in Niederösterreich.

Geschichte

Um die Mitte des 13. Jahrhunderts waren hier die Herren von Werd-Capellen in einer relativ bescheiden dimensionierten Burg ansässig. Aufgrund der Beteiligung der Burgherren am Adelsaufstand der Kuenringer gegen Herzog Albrecht I. wurde die damalige Mollenburg zerstört, jedoch bald wieder aufgebaut. Erste urkundliche Erwähnung fand die Burg 1303.

1307 ging die Herrschaft an einen Herrn von Streitwiesen. 1486 wurde sie von den Ebersdorfern an Kaspar von Rogendorf verkauft, den Besitzer der Herrschaft Pöggstall. Dieser baute die Burg aus. Im 16. Jahrhundert wurde das landesfürstliche Lehen Eigenbesitz. Nach der Flucht des Bankrotteurs Christoph Freiherr von Rogendorf kam es allerdings 1546 zur Konfiskation. In der Folge bauten die Geyer von Osterburg die Burg teilweise in ein Renaissanceschloss um. Nach diversen Besitzwechseln ging die Herrschaft 1839 an Kaiser Ferdinand I. Nach einer Renovierung 1844 wurde die Mollenburg bereits 1860 durch den Verwalter Johann Niedermayer aus steuerlichen Gründen (Dachsteuer) zur Ruine gemacht. Es kam zur Abtragung des Dachstuhls, zur Devastierung und zum Verkauf der brauchbaren Teile. 1920 wurde das habsburgische Eigentum Teil des Kriegsgeschädigtenfonds.

1945 von den Sowjets beschlagnahmt, ging die Mollenburg 1956 in die Verwaltung der Österreichischen Bundesforste über. Der Kunsthistoriker, Romancier und Politiker Jörg Mauthe erwarb 1972 die Ruine um 220.000 Schilling und restaurierte sie, zum Teil in Eigenarbeit und unter Mitwirkung seiner Söhne. In der Vorburg wurden einzelne Gebäude wieder bewohnbar gemacht. Die Mollenburg steht auch heute noch im Privatbesitz der Familie Mauthe; Jörg Mauthes Urne wird im Turm der alten Burg aufbewahrt.

Architektur

Die Ruine umfasst ein Areal von etwa 120 × 60 m auf einem etwa 40 m hohen Höhenrücken, der nach drei Seiten steil abfällt. Ein zweigeschoßiger Torturm im Norden der Anlage wurde von Familie Mauthe restauriert, desgleichen das bis heute bewohnte Hochhaus der Vorburg (1558 im Renaissancestil erbaut und im 17. Jahrhundert barock überformt). Ein 13 m breiter und 7 m tiefer, aus dem Felsen gehauener Graben trennt diese von der Hauptburg. Letztere ist auf quadratischem Grundriss von etwa 31 m Seitenlänge errichtet. Ihr romanischer Baukern ist durch die häufigen Umbauten des 16. und 17. Jahrhunderts nicht mehr sichtbar. Der größte Bauteil ist der viergeschoßige Palas im Nordosten der Anlage.

Der romanische Bergfried wird von außen durch die Schildmauer fast gänzlich verdeckt. Von der um 1250 erbauten St. Veit-Kapelle in der Südecke ist wenig erhalten. Die Glasfenster wurden bereits 1840 verkauft. Relativ gut erhalten sind die spätgotische Rauchküche mit monumentalem Rauchfang und der achteckige Turm an der Ostecke des Zwingers.

  • Die revitalisierte Vorburg
    Die revitalisierte Vorburg
  • Die Burgruine und der bewohnbare Teil der Mollenburg
    Die Burgruine und der bewohnbare Teil der Mollenburg
  • Burgruine Mollenburg, von der Straße im Tal aus gesehen
    Burgruine Mollenburg, von der Straße im Tal aus gesehen
  • Burgruine Mollenburg in Weiten Niederösterreich
    Burgruine Mollenburg in Weiten Niederösterreich

Siehe auch

Weblinks

Commons: Burgruine Mollenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Burgruine Mollenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Burgruine Mollenburg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg; abgerufen am 1. Januar 1900 
  • Mollenburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl; abgerufen am 1. Januar 1900 
  • Burgenkunde – mit Fotos

Burg Albrechtsberg | Schloss Allentsteig | Burgruine Arbesbach | Schloss Arndorf | Schloss Artstetten | Schloss Breiteneich | Schloss Brunn am Wald | Schloss Burgschleinitz | Schloss Dietmanns | Schloss Dobersberg | Burgruine Dobra | Schloss Drosendorf | Schloss Drösiedl | Schloss Droß | Burgruine Dürnstein | Kellerschlössl Dürnstein | Burgruine Eibenstein | Schloss Engelstein | Schloss Fronsburg | Burg Gaber | Burgruine Gars am Kamp | Schloss Gmünd | Schloss Gneixendorf | Schloss Gobelsburg | Schloss Göpfritz an der Wild | Gozzoburg | Schloss Greillenstein | Schloss Grossau | Schloss Großpoppen | Burg Grub | Schloss Haindorf | Burg Hardegg | Schloss Harmannsdorf | Burg Harmannstein | Burg Hartenstein | Burg Heidenreichstein | Herzoghof Krems | Ruine Hinterhaus | Schloss Hirschbach | Burgruine Hohenstein | Schloss Horn | Schloss Illmau | Burgruine Imbach | Schloss Jaidhof | Schloss Kattau | Schloss Karlslust | Schloss Karlstein | Schloss Kirchberg am Walde | Burgruine Kollmitz | Burgruine Kronsegg | Burg Krumau am Kamp | Schloss Leiben | Schloss Lichtenau im Waldviertel | Ruine Lichtenfels | Schloss Litschau | Schloss Luberegg | Burgruine Mollenburg | Ruine Neudegg | Schloss Niederfladnitz | Schloss Niederhaus | Schloss Niedernondorf | Schloss Oberhöflein | Burg Oberranna | Burg Ottenstein | Schloss Peigarten | Schloss Persenbeug | Schloss Pöggstall | Schloss Primmersdorf | Burg Raabs | Burg Rappottenstein | Schloss Rastbach | Schloss Riegersburg | Schloss Rosenau | Schloss Rosenburg | Burgruine Schauenstein | Schloss Schiltern | Schloss Schwallenbach | Schloss Schwarzenau | Ruine Schwarzenöd | Burgruine Senftenberg | Ruine Stein an der Donau | Schloss Stockern | Jugendburg Streitwiesen | Ruine Tursenstein | Schloss Waidhofen an der Thaya | Schloss Waldreichs | Schloss Walkenstein | Burgruine Weikertschlag | Burgruine Weitenegg | Schloss Weitra | Schloss Wetzlas | Schloss Wildberg | Schloss Wisent | Schloss Zogelsdorf | Burgruine Hausberg Zorimauer

Normdaten (Geografikum): GND: 1052662609 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 309597873