Symplegma

Dieser Artikel behandelt den kunstgeschichtlichen Begriff. Zur Gattung der Manteltiere siehe Symplegma (Gattung).

Symplegma (von altgriechisch σύμπλεγμα „das Zusammengeflochtene“, „die Verflechtung“; Plural Symplegmata) bezeichnete ursprüngliche zwei Ringer, die sich mit den Händen umschlungen halten,[1] später übertragen die wollüstig-erotische Umschlingung beim Beischlaf.[2][3]

In der Neuzeit wird Symplegma in Kunstgeschichtsschreibung, Altertumskunde und Archäologie zur Bezeichnung von expliziten Darstellungen des Beischlafs gebraucht. Insbesondere werden Darstellungen komplexer und ungewöhnlicher Beischlafpositionen sowie ausgefallener Paarungen so bezeichnet. Ein bekanntes Beispiel ist das sogenannte Dresdner Symplegma,[4] das Hermaphroditos und Satyr in halb kämpferischer, halb erotischer Umschlingung zeigt.[5]

Außerdem wurde der Titel Symplegma für eine Reihe erotischer Zeichnungen Johann Heinrich Füsslis verwendet.

  • Symplegma (römische Arbeit des 1. Jahrhunderts, Glyptothek München)
    Symplegma (römische Arbeit des 1. Jahrhunderts, Glyptothek München)
  • Symplegma aus den Stabianer Thermen in Pompeji
    Symplegma aus den Stabianer Thermen in Pompeji
  • Symplegma eines Mannes mit drei Frauen Bleistiftzeichnung von Johann Heinrich Füssli
    Symplegma eines Mannes mit drei Frauen Bleistiftzeichnung von Johann Heinrich Füssli

Einzelnachweise

  1. Plinius der Ältere, Naturalis historia 36,24.
  2. Martial, Epigramme 12,43,8.
  3. Arnobius der Ältere, Disputationes adversus gentes 7,33.
  4. Römische Kopie des 1. Jahrhunderts nach einem Original des späten 2. Jahrhunderts v. Chr. Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  5. Silen und Hermaphrodit (Symplegma). skd-online-collection.skd.museum, abgerufen am 11. Mai 2020.