Rußseeschwalbe

Rußseeschwalbe

Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Möwenverwandte (Laridae)
Unterfamilie: Seeschwalben (Sterninae)
Gattung: Onychoprion
Art: Rußseeschwalbe
Wissenschaftlicher Name
Onychoprion fuscatus
(Linnaeus, 1766)

Die Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus) ist ein Seevogel aus der Familie der Seeschwalben. Früher wurde die Art in die Gattung Sterna gestellt.[1]

Merkmale

Die Rußseeschwalbe ist eine große Seeschwalbe, die eine ähnliche Größe wie die Brandseeschwalbe (Sterna sandvicensis) erreicht. Sie hat eine Länge von 33 bis 36 Zentimeter und eine Spannweite von 82 bis 94 Zentimeter. Die Flügel und der tief gegabelte Schwanz sind lang. Die Oberseite ist grau und die Unterseite weiß. Schnabel und Beine sind schwarz. Junge Rußseeschwalben sind an Ober- und Unterseite fahlgrau. Ihr Ruf ist ein lautes, durchdringendes ker-wack-a-wack oder kvaark.

Es gibt zwei ähnliche Rassen: O. f. fuscatus von der Karibik, dem Atlantik und Westafrika hat eine weiße Unterseite, während O. f. nubilosus, die vom Roten Meer bis ins südöstliche Asien brütet, eine gräuliche Tönung am Bauch und an den Unterflügeldecken aufweist.

Die Rußseeschwalbe ist kaum mit anderen Seeschwalbenarten zu verwechseln, außer mit der kleineren Zügelseeschwalbe. Der Rücken ist ähnlich gefärbt, aber dunkler. Des Weiteren hat sie eine breitere weiße Stirn und keinen hellen Kragen.

Verbreitungsgebiet der Rußseeschwalbe

Verbreitung und Lebensraum

Sie ist ein Vogel der tropischen Meere, der auf Inseln überall in der Äquatorzone brütet. Die Art ist ein Zugvogel und überwintert weitgehend über den tropischen Meeren. Die Rußseeschwalbe ist ein extrem seltener Gast in Westeuropa. So gab es im Juli 2005 eine Sichtung in der Cemlyn Bay, Wales.

Lebensweise

Rußseeschwalben brüten in Kolonien auf Fels- oder Koralleninseln, wie beispielsweise auf Ascension und den Seychellen. Sie nisten auf dem ausgeschabten Boden oder in Mulden und legen ein bis drei Eier. Die Rußseeschwalbe ernährt sich von Fischen, die sie an der Meeresoberfläche fängt. Sie ist dabei in großen Schwärmen zu beobachten. Abgesehen von der Brutzeit kann sie zwischen drei und zehn Jahren über dem Meer verbringen.

Bilder

  • Unterschwingen
    Unterschwingen
  • Brutkolonie
    Brutkolonie
  • Küken
    Küken
  • Im Flug
    Im Flug
  • Bindenfregattvogel mit einem erbeuteten Rußseeschwalbenküken
    Bindenfregattvogel mit einem erbeuteten Rußseeschwalbenküken
  • Rußseeschwalbe und ihr Nest
    Rußseeschwalbe und ihr Nest
  • Ein Schwarm Rußseeschwalben
    Ein Schwarm Rußseeschwalben
  • Ei
    Ei

Literatur

  • Eli Samuel Bridge, Andrew Wayne Jones, Allan John Baker: A phylogenetic framework for the terns (Sternini) inferred from mtDNA sequences: implications for taxonomy and plumage evolution. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 35, Nr. 2, 2005, S. 459–469, doi:10.1016/j.ympev.2004.12.010. 
  • M. Collinson: Splitting headaches? Recent taxonomic changes affecting the British and Western Palaearctic lists. In: British Birds. Band 99, Nr. 6, 2006, S. 306–323.
  • Klaus Malling Olsen, Hans Larsson: Terns of Europe and North America. Christopher Helm, London 1995, ISBN 0-7136-4056-1.

Film

Im Film Rapa Nui – Rebellion im Paradies geht es u. a. darum, in einem archaischen Wettkampf ein Ei einer Rußseeschwalbe als erster von einer Felseninsel auf die Osterinsel zu bringen.[2]

Weblinks

Commons: Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Onychoprion fuscatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 31. Januar 2009.
  • Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus) bei Avibase
  • Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus) auf eBird.org
  • xeno-canto: Tonaufnahmen – Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus)

Einzelnachweise

  1. Bridge et al., 2005.
  2. Alexander Nortrup, Winfried Schumacher: Tapati-Fest auf der Osterinsel: Vogelmann im Schleudergang In: Spiegel online, 18. Februar 2013, aufgerufen 1. Februar 2015.