Natasha Richardson

Natasha Richardson (1999)
Richardson (2008)

Natasha Jane Richardson (* 11. Mai 1963 in London, England; † 18. März 2009 in New York City, New York[1]) war eine britische Schauspielerin.

Leben

Natasha Richardson wurde 1963 als Tochter der Schauspielerin Vanessa Redgrave und des Regisseurs Tony Richardson geboren. Sie gehörte damit zu einer der berühmtesten englischen Schauspielerfamilien; dazu zählen auch die jüngere Schwester Joely Richardson, deren Tochter Daisy Bevan, die 2010 verstorbene Tante Lynn Redgrave und der Großvater Sir Michael Redgrave.

Richardson besuchte die Central School of Speech and Drama in London. Erste Bühnenerfahrung sammelte sie am Open Air Theatre im Regent’s Park, wo sie an der Seite von Ralph Fiennes die Rolle der „Helena“ in William Shakespeares Sommernachtstraum spielte. 1985 war sie die Ophelia in einer Inszenierung des Hamlet am Young Vic Theatre in London. Den Durchbruch schaffte sie 1985, als sie am Queen’s Theatre an der Seite ihrer Mutter Vanessa Redgrave und von Jonathan Pryce die Rolle der „Nina“ in Tschechows Die Möwe spielte.[2]

In den 1980er Jahren übernahm sie auch einige Fernsehrollen, unter anderem war sie als „Special Guest Star“ in der Fernsehserie Sherlock Holmes als „Violet“ in der Episode Das Haus zu den Blutbuchen zu sehen. Ab 1990 spielte sie drei Jahre lang die Titelrolle in Eugene O’Neills Stück Anna Christie, ebenfalls am Young Vic, bevor die Produktion an den Broadway ging. Für ihre Rolle als „Sally Bowles“ in Sam Mendes’ Inszenierung von Cabaret wurde sie mit einem Tony und einem Drama Desk Award ausgezeichnet. 1993 trat sie in der Wiederaufführung der Anna Christie mit Liam Neeson am Broadway auf, 1994 standen sie in dem Film Nell gemeinsam vor der Kamera. Im Frühjahr 1999 kehrte sie mit Patrick Marbers Hit Closer (Hautnah) zurück an den Broadway.

Von 1990 bis 1992 war sie mit dem Produzenten Robert Fox verheiratet. Die Ehe wurde geschieden. Am 3. Juli 1994 heiratete sie den Schauspieler Liam Neeson, der Ehe entsprangen zwei Söhne. Später erzählte Neeson, dass Richardson nicht gewollt habe, dass er die ihm damals mehrfach angebotene Rolle des Geheimagenten James Bond übernimmt, was Neeson auf Eifersucht auf die Bond-Girls zurückführte.[3] Statt Neeson erhielt Pierce Brosnan die Rolle.

Am 16. März 2009 zog sich Richardson bei einem Skiunfall in Mont Tremblant eine Epiduralblutung zu.[4] Da sie nicht ins Krankenhaus wollte, wurde sie in ihr Hotelzimmer gebracht. Wegen ihres sich verschlechternden Zustandes wurde sie zunächst in eine Notfallklinik vor Ort und anschließend in ein Krankenhaus nach Montreal transportiert. Nachdem sie am folgenden Tag in ein New Yorker Krankenhaus verlegt worden war, erlag sie am 18. März 2009 dort ihrer Verletzung.[5] Natasha Richardson wurde auf dem Saint Peter’s Episcopal Cemetery in Lithgow nahe Millbrook im Bundesstaat New York beigesetzt.[6]

Filmografie (Auswahl)

  • 1968: Der Angriff der leichten Brigade (The Charge of the Light Brigade)
  • 1973: Tote Zeugen singen nicht (La polizia incrimina la legge assolve)
  • 1983: Every Picture Tells a Story
  • 1984: Ellis Island (Miniserie)
  • 1984: Oxbridge Blues (Fernsehserie)
  • 1985: Screen Two (Fernsehserie)
  • 1985: Sherlock Holmes (The Adventures of Sherlock Holmes, Fernsehserie)
  • 1986: Gothic
  • 1987: Worlds Beyond (Fernsehserie)
  • 1987: Theatre Night (Fernsehserie)
  • 1987: A Month in the Country
  • 1988: Patty (Patty Hearst)
  • 1989: Die Schattenmacher (Fat Man and Little Boy)
  • 1990: Die Geschichte der Dienerin (The Handmaid’s Tale)
  • 1990: Der Trost von Fremden (The Comfort of Strangers)
  • 1991: Der Gefallen, die Uhr und der sehr große Fisch (The Favour, the Watch and the very big Fish)
  • 1991: Ohne jede Reue (Past Midnight)
  • 1993: Zelda (Fernsehfilm)
  • 1993: Verlorene Jahre (Hostages)
  • 1994: Nell
  • 1994: Die Witwen von Widows Peak (Widows’ Peak)
  • 1998: Ein Zwilling kommt selten allein (The Parent Trap)
  • 2001: Über kurz oder lang (Blow Dry)
  • 2001: Haven
  • 2001: Chelsea Walls
  • 2002: Manhattan Love Story (Maid in Manhattan)
  • 2002: Waking Up in Reno
  • 2005: Stellas Versuchung (Asylum)
  • 2005: The White Countess
  • 2007: Spuren eines Lebens (Evening)
  • 2008: Wild Child

Auszeichnungen und Nominierungen

  • 1986: London Drama Critics Award als Most Promising Newcomer für die Darstellung der 'Nina' in Tschechows Die Möwe
  • 1990: London Evening Standard Award als beste Darstellerin ausgezeichnet für Der Trost von Fremden
  • 1993: Nominierung als beste Schauspielerin in einem Theaterstück für Eugene O’Neills Anna Christie
  • 1998: Tony Award und Drama Desk Award für ihre 'Sally Bowles’ in Cabaret

Weblinks

Commons: Natasha Richardson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Natasha Richardson bei IMDb
  • Natasha Richardson bei prisma

Einzelnachweise

  1. Natasha Richardson dies after ski fall In: CNN.com (englisch)
  2. Matthew Wolf :A Dynamic Blend Scores In London: Chekhov And The Redgrave Dynasty in: Chicago Tribune, 22. September 1985, abgerufen am 14. Dezember 2016
  3. Entscheidung für die Liebe: Deshalb lehnte Liam Neeson die James-Bond-Rolle ab. 22. Februar 2023, abgerufen am 3. Oktober 2023. 
  4. Tod von Natasha Richardson auf stern.de
  5. Schauspielerin Natasha Richardson gestorben (Memento vom 21. März 2009 im Internet Archive) tagesschau.de, 19. März 2009
  6. knerger.de: Das Grab von Natasha Richardson
Normdaten (Person): GND: 129579130 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no98094337 | VIAF: 46960648 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Richardson, Natasha
ALTERNATIVNAMEN Richardson, Natascha Jane (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG britische Filmschauspielerin
GEBURTSDATUM 11. Mai 1963
GEBURTSORT London, England, Vereinigtes Königreich
STERBEDATUM 18. März 2009
STERBEORT New York City, New York, Vereinigte Staaten