Lutz Gürtler

Lutz Gürtler (* 26. April 1942 in Bielefeld) ist ein deutscher Virologe und der Entdecker des HIV-Subtyps O.

Während seiner Studien über HIV in Afrika (1985–1998) sammelte er unter anderem am CHU Department of Haematology in Yaoundé, Kamerun, Blutproben von AIDS-Patienten. Aus einer dieser Proben isolierte er am Max-von-Pettenkofer-Institut der Universität München erstmals eine Variante von HIV-1, die nach der Gensequenzierung wegen ihrer von anderen HIV-1-Subtypen grundsätzlich verschiedenen Struktur den Namen Subtyp O erhielt.[1]

Leben

Lutz Gürtler promovierte 1969 an der Universität München und wurde dort 1987 zum apl. Professor für Anthropologie und Humangenetik sowie Mikrobiologie und Hygiene ernannt. Nach der Entdeckung des HIV-Subtyps O führte er zahlreiche Studien über die Variabilität der „O-Viren“ gemeinsam mit den Forscherteams von Francois Simon in Paris und von Sushil Devare in Chicago durch. Ab 1986 engagierte er sich für die Einrichtung von Referenzlaboratorien für HIV-Diagnostik in Afrika, ab 1998 leitete er das Institut für medizinische Mikrobiologie der Universität Greifswald. Nach seiner Emeritierung im Jahr 2008 kehrte er als Gastprofessor an das Max von Pettenkofer-Institut in München zurück. Daneben lehrt er Virologie und Bakteriologie an der Universität von Bangangté in Kamerun.

Weblinks

  • Institut für Medizinische Mikrobiologie (Memento vom 22. Juni 2007 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. Gürtler L G et al.: A new subtype of human immunodeficiency virus type 1 (MVP-5180) from Cameroon. J Virol 1994; 68(3): 1581–1585
Normdaten (Person): GND: 1145403743 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 64517464 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Gürtler, Lutz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Virologe
GEBURTSDATUM 26. April 1942
GEBURTSORT Bielefeld