Johann Sobieslaus von Luxemburg-Mähren

Johann Sobieslaus von Luxemburg-Mähren (tschechisch: Jan Soběslav; * 1352; † 12. Oktober 1394 in Udine) war postulierter Bischof von Olmütz, Bischof von Leitomischl und von 1387 bis zu seiner Ermordung Patriarch von Aquileia.

Herkunft und Werdegang

Johann war der dritte Sohn des mährischen Markgrafen Johann Heinrich und stammte aus dessen zweiter Ehe mit Margarete von Troppau-Jägerndorf (1330–1363), Tochter des Herzogs Nikolaus II. Johanns Brüder waren Jobst von Mähren und Prokop von Mähren. Kaiser Karl IV. war ihr Onkel.

Seit 1368 war Johann Propst des Kollegiatstiftes von Vyšehrad. 1370 wurde er zum Diakon geweiht.

Postulierter Bischof von Olmütz

Nach dem Tod des Olmützer Bischofs Johannes von Neumarkt bemühte sich Johann Sobieslaus um dessen Nachfolge. Obwohl er vom Olmützer Domkapitel nicht gewählt worden war und auch keine päpstliche Bestätigung erlangte, ist er für 1380 als postulierter Bischof von Olmütz belegt.

Bischof von Leitomischl

Im selben Jahr wurde er nach dem Tod des Leitomischler Bischofs Albert von Sternberg vom Domkapitel zu dessen Nachfolger gewählt. Während seiner Amtszeit verlieh er der Stadt Leitomischl ein wichtiges Privileg. Nach einem dreijährigen Streit mit dem Prager Erzbischof Johann von Jenstein wurde Johann Sobieslaus 1384 von diesem exkommuniziert. Trotzdem nannte sich Johann Sobieslaus bis Mai 1388 Bischof von Leitomischl.

Nochmals postulierter Bischof von Olmütz

Nach dem Tod des Olmützer Bischofs Peter Jelito 1387 bemühte sich Johann Sobieslaus mit Unterstützung seines Cousins König Wenzel IV. wiederum um den Olmützer Bischofsstuhl. Obwohl er auch dieses Mal weder vom Domkapitel gewählt noch vom Papst bestätigt wurde, ist er 1387 und 1388 zweimal als postulierter Bischof belegt.

Patriarch von Aquileja

Am 27. November 1387 ernannte Papst Urban VI. Johann Sobieslaus zum Patriarchen von Aquileja. Dort geriet er schon bald in die Auseinandersetzungen und Unruhen, bei denen die Familie Savorgnano die Hauptrolle spielte und die letztlich dazu führten, dass Sobieslaus am 12. Oktober 1394 ermordet wurde. Sein Leichnam wurde im Dom von Udine beigesetzt.

Literatur

VorgängerAmtNachfolger
Albrecht von SternbergBischof von Leitomischl
1380–1388
Johannes IV. von Bucca
Philipp II. von AlençonPatriarch von Aquileia
1387–1394
Antonio I. Gaetani
Bischöfe von Olmütz (1063–1497)

Johannes I. | Vereint mit Prag 1087–1088 | Wezel (tschechisch: Vezel) | Andreas I. | Heinrich I. | Petrus I. | Johannes II. | Heinrich II. Zdik | Johannes III. | Johannes IV. | Dietleb | Pilgrim | Kaim | Engelbert von Brabant | Johannes V. Bavor | Robert | Wilhelm (Elekt) | Konrad von Friedberg | Bruno von Schauenburg | Theoderich von Neuhaus | Johannes VI. von Waldstein | Peter II. von Konitz | Konrad I. | Heinrich III. | Johannes VII. Volek | Johannes VIII. Očko von Wlašim | Johannes IX. von Neumarkt | Peter III. Jelito | Johannes X. Soběslav | Nikolaus von Riesenburg | Johannes XI. Mráz | Latzek von Krawarn | Konrad II. von Vechta | Wenzel Králík von Buřenice (Administrator) | Albrecht von Březí (Elekt) | Johannes XII. von Bucca | Konrad III. von Zwole | Paul von Miličin und Talmberg | Johannes XIII. Haes | Bohuslaus von Zwole | Protasius von Boskowitz und Černahora

Administratoren des Domkapitels 1482–1484: Johannes Pauswangel, Alex von Iglau, Heinrich von Zwole | Johann Filipec (amtsführend) | Johannes XIV. Vitéz

vom Papst ernannte Administratoren, residierten nicht in Olmütz 1487–1497: Ardicino della Porta, Johannes XV. Borgia

Administration durch die Domherren 1490–1497: Konrad Altheimer, Daniel von Kosteletz, Johann von Jamnitz

Bischof von Leitomischl (Litomyšl)

Johannes I. | Johannes II. von Neumarkt | Albrecht von Sternberg | Peter Jelito | Albrecht von Sternberg (2.) | Heinrich Kluk von Klučov (Gegenbischof) | Johannes III. Soběslav | Johannes IV. von Bucca, der Eiserne | Albrecht von Březí (Elekt), Bistum seit 1425 von Taboriten besetzt | Matthias Kučka (im Exil)

als Administrator: Beneš von Zwittau | Elias von Neuhaus | Johannes Bavor | Elias von Neuhaus (2.) | Lukas | Wolfgang

Normdaten (Person): GND: 138773211 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 305385560 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Johann Sobieslaus von Luxemburg-Mähren
ALTERNATIVNAMEN Johannes Sobieslaus; Jan Soběslav (tschechisch)
KURZBESCHREIBUNG römisch-katholischer Bischof von Leitomischl, postulierter Bischof von Olmütz und Patriarch von Aquileja
GEBURTSDATUM 1352
STERBEDATUM 12. Oktober 1394
STERBEORT Udine