Immersion (Mathematik)

Eine nicht injektive Immersion: R → R2, t ↦ (t2 − 1, t · (t2 − 1))

In der Differentialtopologie versteht man unter einer Immersion eine glatte Abbildung F : M N {\displaystyle F\colon M\rightarrow N} zwischen Mannigfaltigkeiten M {\displaystyle M} und N {\displaystyle N} , wenn der Pushforward F p : T p M T F ( p ) N {\displaystyle F_{\ast p}\colon T_{p}M\to T_{F(p)}N} dieser Abbildung an jedem Punkt p M {\displaystyle p\in M} injektiv ist. Ist darüber hinaus F {\displaystyle F} eine topologische Einbettung, so spricht man von einer (glatten) Einbettung. In diesem Fall ist das Bild der Abbildung eine zu M {\displaystyle M} diffeomorphe Untermannigfaltigkeit von N . {\displaystyle N.}

Die Eigenschaften des Bildes im allgemeinen Fall werden im Eintrag Immersierte Mannigfaltigkeit beschrieben.

Immersion im euklidischen Raum

Liegt der Spezialfall F : R m R n {\displaystyle F:\mathbb {R} ^{m}\rightarrow \mathbb {R} ^{n}} einer Abbildung zwischen euklidischen Räumen vor, dann stellt F : T p R m T F ( p ) R n {\displaystyle F_{\ast }:T_{p}\mathbb {R} ^{m}\rightarrow T_{F(p)}\mathbb {R} ^{n}} nichts anderes als die totale Ableitung bzw. die Jacobi-Matrix D F ( p ) : R m R n {\displaystyle DF(p)\colon \mathbb {R} ^{m}\rightarrow \mathbb {R} ^{n}} dar, wobei der euklidische Raum in natürlicher Weise mit seinem Tangentialraum und eine lineare Abbildung mit einer Matrix identifiziert werden.

Immersion in Mannigfaltigkeiten

Allgemein ist eine differenzierbare Abbildung F : M N {\displaystyle F:M\rightarrow N} genau dann eine Immersion, wenn für alle p M {\displaystyle p\in M} der Rang der linearen Abbildung F {\displaystyle F_{\ast }} gleich der Dimension der Mannigfaltigkeit M {\displaystyle M} ist, also gilt

rang F p = dim ( Bild ( F p ) ) = dim M . {\displaystyle \operatorname {rang} F_{p}=\dim(\operatorname {Bild} (F_{\ast p}))=\dim M.}

Reguläre Homotopie

Zwei Immersionen F 0 , F 1 : M N {\displaystyle F_{0},F_{1}\colon M\to N} heißen regulär homotop, wenn es eine Homotopie F : M × [ 0 , 1 ] N {\displaystyle F\colon M\times [0,1]\to N} gibt mit F ( m , 0 ) = F 0 ( m ) {\displaystyle F(m,0)=F_{0}(m)} und F ( m , 1 ) = F 1 ( m ) {\displaystyle F(m,1)=F_{1}(m)} für alle m M {\displaystyle m\in M} , so dass für jedes t [ 0 , 1 ] {\displaystyle t\in \left[0,1\right]} die Abbildung

F t : { M N m F ( m , t ) {\displaystyle F_{t}\colon \left\{{\begin{aligned}M&\to N\\m&\mapsto F(m,t)\end{aligned}}\right.}

wieder eine Immersion ist.

Mit den regulären Homotopieklassen von Immersionen beschäftigt sich die Hirsch-Smale-Theorie.

Siehe auch

  • Submersion

Literatur

  • John M. Lee: Introduction to Smooth Manifolds (= Graduate Texts in Mathematics 218). Springer-Verlag, New York NY u. a. 2003, ISBN 0-387-95448-1.