Heinrich Schmitthenner

Heinrich Wilhelm Schmitthenner (* 3. Mai 1887 in Neckarbischofsheim; † 19. Februar 1957 in Marburg) war ein deutscher Geograph.

Leben

Schmitthenner war der Sohn des Pfarrers Adolf Schmitthenner und der Bruder des Militärhistorikers Paul Schmitthenner. 1893 zog seine Familie nach Heidelberg, wo er 1907 die Reifeprüfung ablegte und anschließend u. a. Geographie, Geologie und Mineralogie studierte. Nach seiner Promotion bei Alfred Hettner im Jahr 1911 zum Thema der Oberflächengestaltung im nördlichen Schwarzwald, habilitierte er sich 1919 in Heidelberg und war ab 1923 außerordentlicher Professor in Heidelberg, ab 1928 in Leipzig und von 1946 bis 1955 in Marburg.[1][2] Er unternahm Forschungsreisen nach Nordafrika, Ost- und Südostasien. Seine Forschungsarbeiten betrafen vor allem die Länderkunde der von ihm bereisten Länder und Geomorphologie, dabei insbesondere Schichtstufenlandschaften.

Seit 1934 war er korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.[3] 1939 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.[4] Bei Schmitthenner promovierten unter anderem Herbert Wilhelmy, Martin Schwind und Franz Tichy.

Werke

  • Die Oberflächengestaltung des nördlichen Schwarzwaldes (Dissertation, 1913)
  • Die Oberflächenformen der Stufenlandschaft zwischen Maas und Mosel (1923)
  • Tunesien und Algerien (1924)
  • Chinesische Landschaften und Städte (1925)
  • China im Profil (1934)
  • Lebensräume im Kampf der Kulturen (1938, 2. Auflage 1951)
  • Studien über Carl Ritter (1951)
  • Probleme der Schichtstufenlandschaft (1956)

Literatur

  • Helmut Blume, Herbert Wilhelmy (Hrsg.): Heinrich Schmitthenner: Gedächtnisschrift zu seinem 100. Geburtstag (= Erdkundliches Wissen. H. 88). Steiner, Stuttgart 1987, ISBN 3-515-05033-7.
  • Ernst Plewe: Heinrich Schmitthenner: Eine Würdigung anlässlich seines 70. Geburtstages (= Marburger geographische Schriften. H. 7). Geographisches Institut, Marburg 1957.
  • Bruno Schelhaas: Schmitthenner, Heinrich Wilhelm. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
  • Gottfried Zirnstein: Schmitthenner, Heinrich Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 248 f. (Digitalisat).
  • Gottfried Zirnstein: Heinrich Schmitthenner, in: Sächsische Lebensbilder Band 6, Teilb. 2, Stuttgart 2009, S. 667–698. ISBN 978-3-515-09383-5

Einzelnachweise

  1. Kurzbiographie Schmitthenners im Findbuch des Archivs für Geographie des IfL
  2. Artikel zu Schmitthenner in der Deutschen Biographie
  3. Mitglieder der SAW: Heinrich Schmitthenner. Sächsische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 29. November 2016. 
  4. Mitgliedseintrag von Heinrich Schmitthenner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 25. Juni 2016.
Normdaten (Person): GND: 118759892 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88036667 | VIAF: 5726654 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schmitthenner, Heinrich
ALTERNATIVNAMEN Schmitthenner, Heinrich Wilhelm (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Geograph
GEBURTSDATUM 3. Mai 1887
GEBURTSORT Neckarbischofsheim
STERBEDATUM 19. Februar 1957
STERBEORT Marburg