Hans-Jürgen Klunker

Hans-Jürgen Klunker (* 7. Januar 1941 in Meißen)[1] ist ein deutscher ehemaliger Radrennfahrer der DDR. Er war mehrfacher DDR-Meister und Teilnehmer an den UCI-Weltmeisterschaften im Bahnradsport. Sein Spitzname zur aktiven Zeit lautete „Hanser“[1].

Sportliche Laufbahn

Seine sportliche Laufbahn begann er 1957 beim Verein BSG Medizin Meißen[1]. Vom November 1959 bis zum August 1974 war er für den ASK Vorwärts Leipzig aktiv.

In der DDR gewann Klunker 1963, 1964 und 1965 die nationalen Titel im 1000-Meter-Zeitfahren, 1964 im Tandemrennen mit seinem Partner Tertschek und 1965 im Sprint. 1964 stand er im Aufgebot der DDR-Mannschaft für die Ausscheidungsrennen zur Nominierung der gesamtdeutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele in Tokio. Er konnte sich allerdings im 1000-Meter-Zeitfahren nicht gegen Lothar Claesges durchsetzen. Auch in den Tandemrennen um den Olympiastartplatz unterlag er mit Tertschek gegen Klaus Kobusch und Willi Fuggerer aus der Bundesrepublik.

Er verbuchte drei internationale Erfolge mit den Siegen bei der Internationalen Sprintermeisterschaft von Berlin auf der Berliner Winterbahn 1963 vor Rainer Marx[2], 1965 vor Jürgen Geschke[3] und 1966 vor Daniel Morelon.[4] 1965 gewann er die Internationale Omnium-Meisterschaft von Berlin auf der Radrennbahn der Werner-Seelenbinder-Halle mit Erhard Hancke als Partner.

Bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften startete Klunker zweimal im Sprint. 1965 wurde er im Achtelfinale disqualifiziert.[5] 1966 blieb er nach den Vorläufen ohne Platzierung.[6]

Berufliches

Von 1974 bis 1983 war er als Lehrer an der Karl-Marx-Universität Leipzig tätig[1]. 1983 übersiedelte er in die Bundesrepublik Deutschland. Dort war er weiterhin im Radsport als Landesverbandstrainer Niedersachsen beruflich tätig.[1] Er gehörte als Vizepräsident für Leistungssport Rennsport und Offroad dem Radsportverband Niedersachsen an.[7] Von diesem Posten trat er am 24. Januar 2019 zurück.[8]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Wolfgang Taubmann, Joannes Zimoch, Wilfried Schulz (Hrsg.): Aufstehen – immer wieder! Spotless-Verlag (Kooperation), Berlin 2007, ISBN 3-937943-03-X, S. 155. 
  2. DRSV (Hrsg.): Programmheft Internationale Sprintermeisterschaft. Berlin 29. Februar 1964, S. 9. 
  3. DRSV (Hrsg.): Der Radsportler. Jahrgang 1965, Nr. 8. Berlin 19. Februar 1965, S. 6. 
  4. DRSV (Hrsg.): Der Radsportler. Jahrgang 1966, Nr. 9. Berlin 4. März 1966, S. 7. 
  5. DRSV (Hrsg.): Der Radsportler. Jahrgang 1965, Nr. 38. Berlin 17. September 1965, S. 4. 
  6. DRSV (Hrsg.): Der Radsportler. Jahrgang 1966, Nr. 36. Berlin 9. September 1966, S. 4. 
  7. Präsidium LV Niedersachsen. In: radsportverband.de. Abgerufen am 23. Januar 2019. 
  8. Radsportverband Niedersachsen: Hauptausschuss am 7. März 2020: Berichte – Anträge, S. 5.
  • Hans-Jürgen Klunker in der Datenbank von Radsportseiten.net
DDR-Meister im 1000-Meter-Zeitfahren

1949 Bruno Zieger | 1950 Helmut Richard Körnig | 1951, 1952 Günter Oldenburg | 1953 Werner Malitz | 1954 Heinz Wahl | 1955 Heinz Drescher | 1956 Helmut Lehmann | 1957 Rolf Nitzsche | 1959 Klaus Lewandowski | 1960 Konrad Nentwig | 1961, 1966 Erhard Hancke | 1962 Erhard Pesch | 1963–1965 Hans-Jürgen Klunker | 1967–1969 Heinz Richter | 1970, 1971, 1974 Klaus-Jürgen Grünke | 1972 Hartmut Ehrlich | 1973 Jürgen Schütze | 1974 Harald Wolf | 1975, 1976, 1982 Emanuel Raasch | 1977, 1978, 1983 Lothar Thoms | 1979, 1980 Peter Grünke | 1981, 1984, 1986, 1988 Maic Malchow | 1985 Detlef Uibel | 1987, 1989 Jens Glücklich

DDR-Meister im Sprint

1949 Bruno Zieger | 1950 Heinz Rothmund | 1951, 1954 Rolf Nitzsche | 1952 Heinz Drescher | 1953 Werner Malitz | 1955, 1956, 1961 Jürgen Simon | 1957, 1958 Lothar Stäber | 1959, 1960 Karl-Heinz Peter | 1962 Günter Weihe | 1963 Rainer Marx | 1964, 1966–1971, 1973–1975 Jürgen Geschke | 1965 Hans-Jürgen Klunker | 1972, 1976 Peter Eichstädt | 1977 Emanuel Raasch | 1978–1980, 1982–1988 Lutz Heßlich | 1981, 1989 Michael Hübner

1952 Bruno Zieger / Georg Stoltze | 1953 Horst Pötsch / Erich Mähne | 1954 Wolfgang Oertel / Rolf Zinke | 1955 Werner Malitz / Heinz Wahl | 1956 Rolf Nitzsche / Joachim Popke | 1957 Rolf Nitzsche / Lothar Stäber | 1958–1959 Klaus Freund / Erich Mähne | 1960 Jürgen Simon / Konrad Irmschler | 1961 Lothar Stäber / Heinz Senger | 1962 Richard Schöne / Rainer Marx | 1963 Jürgen Simon / Konrad Irmschler | 1964 Hans-Jürgen Klunker / Wolfgang Tertschek | 1965 Rainer Marx / Bernd Junge | 1966 Rainer Marx / Karl Richter | 1967 Bernd Junge / Karl Richter | 1968–1971 Werner Otto / Jürgen Geschke | 1972–1973 Peter Eichstädt / Klaus-Jürgen Grünke

Die Meisterschaft wurde von 1952 bis 1973 ausgetragen.

Personendaten
NAME Klunker, Hans-Jürgen
KURZBESCHREIBUNG deutscher ehemaliger Radsportler der DDR
GEBURTSDATUM 7. Januar 1941
GEBURTSORT Meißen