Ernst Hoeltzer

Ernst Hoeltzer, 1870

Ernst Hoeltzer eigentlich Ernst Höltzer (* 7. Januar 1835 in Kleinschmalkalden; † 3. Juli 1911 in Isfahan) war ein deutscher Telegraphist und Fotograf.

Leben

Von 1844 bis 1848 besuchte er die Salzmannschule in Schnepfenthal bei Gotha.[1] Nach einer Telegraphenausbildung ging er 1863 für das britische Indo-European Telegraph Department in den Iran, um die Telegraphenlinie im Land zu installieren und die staatlichen Angestellten und Ingenieure am Dar-ol Fonun zu unterrichten. Nachdem die Arbeiten 1867 abgeschlossen waren, blieb er als Telegrafist in Dschulfa, einem Vorort von Isfahan.

1870 heiratete er Maryam Hacknazar (* 1850; † 12. Oktober 1920), eine Armenierin aus Teheran. Aus der Ehe gingen die Kinder Nicola Höltzer (1870–1892), Carl, O.W (1875–1878), Barbara Höltzer (1877–1877), Martha Höltzer (1882–1909) und Gregoris Höltzer (1887–1888) hervor.

Auf einer kurzen Deutschlandreise lernte Höltzer die Fotografie kennen. Er kaufte sich eine Kamera und alle weiteren Fotoutensilien und nahm sie mit in den Iran. Von 1873 bis 1897 entstanden Tausende von Fotografien.

Nach seiner Pensionierung und einem kurzen Aufenthalt in Deutschland kehrte er wieder nach Isfahan zurück. Ernst Höltzer verstarb dort am 7. Juli 1911. Er wurde auf dem armenischen Friedhof in Isfahan bestattet.

Galerie

  • Ernst Höltzer mit seiner Ehefrau vor seinem Haus in Dschulfa
    Ernst Höltzer mit seiner Ehefrau vor seinem Haus in Dschulfa
  • Ernst Höltzer und seine Familie
    Ernst Höltzer und seine Familie
  • Das Haus von Ernst Höltzer in Isfahan
    Das Haus von Ernst Höltzer in Isfahan
  • Drei armenische Frauen im Iran
    Drei armenische Frauen im Iran
  • Meydan-e mashq in Teheran
    Meydan-e mashq in Teheran
  • Frauen aus Iran
    Frauen aus Iran
  • Deutsche Expedition nach Persien beobachtet den Venusdurchgang 1874 in Isfahan
    Deutsche Expedition nach Persien beobachtet den Venusdurchgang 1874 in Isfahan
  • Haus des Scheich ol-Eslam

Werk

Die Fotoplatten hatte Höltzer nach seiner Pensionierung nach Deutschland gebracht, wo sie allerdings in Vergessenheit gerieten. Erst 1969 wurden ca. 1.000 fotografische Glasplatten im Haus einer Enkelin von Höltzer in fünf Holzkisten verpackt zufällig gefunden. Abzüge dieser Fotos gelangten in den Besitz von Mohammad Assemi, der sie an das Kulturministerium nach Teheran sandte. Eine Auswahl erschien zunächst 1976 unter dem Titel Persien vor 113 Jahren und 2004 unter dem Titel Thousand Sights Of Life.

Literatur

  • Jennifer Scarce: Isfahan in Camera: 19th-Century Persia through the Photographs of Ernest Hoeltzer; Art and Archaeology Research Papers (Apr. 1976)
  • Dirk Schaal: Ernst Höltzer. Lebenswege Band 3. Siemens Historical Institute, München 2015. Digitalisat.
  • Thousand Sights Of Life. Photographs of Ernst Hoeltzer from Naser al-Din Shah's Age. Documentation Center of the Iranian Cultural Heritage Organization ICHO-DOC. Tehran 2004
  • Persien vor 113 Jahren, Hrsg. Mohammad Assemi, Tehran: Vezarat-e Farhang va Honar, 2535/1976

Siehe auch

  • Antoin Sevruguin

Weblinks

Commons: Fotografien von Ernst Hoeltzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lebenswege: Ernst Hölzer, Bd. 3, Siemens Historical Institute, München 2015
  • http://www.answers.com/topic/ernst-hoeltzer
  • http://djeyran.de/hoeltzer.html
  • http://www.ichodoc.ir/holtzer/about.htm

Einzelnachweise

  1. Festschrift zur 100jährigen Jubelfeier der Erziehungsanstalt, 1884
Normdaten (Person): GND: 130369551 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2007045754 | VIAF: 45407273 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hoeltzer, Ernst
ALTERNATIVNAMEN Höltzer, Ernst (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Telegraphist und Fotograf
GEBURTSDATUM 7. Januar 1835
GEBURTSORT Kleinschmalkalden
STERBEDATUM 3. Juli 1911
STERBEORT Isfahan