Cornelius Schrevelius

Cornelius Schrevelius (* 25. Mai 1608 in Haarlem; † 11. September 1661[1] in Leiden; auch Cornelis Schrevel oder Screvel) war ein niederländischer Altphilologe.

Cornelius Schrevelius um 1650. Inschrift: Cornelius Schrevelius, M.D. & Gymnarsiarcha Lugd[unum] Batav[orum] = Cornelis Schrevel, Dr. med., Schulleiter in Leiden in Batavien

Leben

Cornelis wurde zunächst von seinem Vater Theodorus Schrevelius unterrichtet, studierte nach der Übersiedlung der Familie in Leiden Medizin, promovierte dort auch und war seit 1642 als Nachfolger seines Vaters Rektor der Leidener Lateinschule und blieb in diesem Amte bis zu seinem Tode. Mehrfach erging an ihn der Ruf, Professor der Medizin an der Universität der Stadt zu werden, doch er fühlte sich mehr zur Philologie hingezogen.

Er übersetzte eine große Zahl der lateinischen und griechischen Schriftsteller und gab 1654 ein Griechisch-Lateinisches Lexikon heraus, das „Lexicon manuale Graeco-Latinum et Latino-Graecum“, das zum Standardwerk wurde und bis ins 19. Jahrhundert hinein zahlreiche Neuauflagen erlebte. 1826 erschien in Boston, USA, „The Greek lexicon of Schrevelius“ das erste griechische Wörterbuch für den Gebrauch an amerikanischen Schulen.

Durch seine Heirat 1636 mit der Patriziertochter Theodora van Groenendyck gelangte er in das Honoratiorentum der Stadt Leiden und führte hinfort im Wappen: Drei Wolfshaken in goldenem Felde.

Schriften (Auswahl)

  • Lexicon manuale Graeco-Latinum et Latino-Graecum, Ad calcem adjecta sunt Sententiae Graeco-Latinae, quibus omnia primitiva Graeca comprehenduntur, item Tractatus duo: alter de Resolutione Verborum: alter de Articulis, uterque perutilis, 1. Auflage, Franciscus Hackius, Leiden 1654
  • Hesiodi Ascraei. Qvae Extant, Cum Notis, ex probatissimis... Accedit insuper Pasoris Index.. (Enthält die Werke: Werke und Tage, Schild des Herkules, Theogonie), Neuauflage: Augusti Martini, Lipsiae (=Leipzig) 1730.
  • Epigrammata cum notis Farnabii et variorum. Franciscus Hackius, Leiden 1661

Literatur

  • Ernst Walter Röhrig: Zur Geschichte der Familie Wesenfeld, Band 2, Als Manuskript gedruckt und mit Bildern versehen, Barmen 1929, S. 25ff. (Stadtbibliothek Wuppertal-Elberfeld)
  • Erbslöh-Archiv, Familienverband Julius Erbslöh, Springe 2008.
  • Richard Hoche: Schrevel, Cornelius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 491 f.
  • Schrevelius, Cornelius . In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 35, Leipzig 1743, Sp. 1177 f.
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexikon, Band 4, Leipzig 1750/51, S. 351.
  • Wilhelm Pökel: Philologisches Schriftsteller-Lexikon, Leipzig 1882, S. 250.

Einzelnachweise

  1. Sterbedatum nach ADB. Röhrig gibt dagegen als Sterbedatum den 16. August 1664 an, Zedler gibt hierzu 1667 an.

Weblinks

  • Werke von und über Cornelius Schrevelius in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  • Kupferstich-Portrait des Cornelius Schrevelius
  • Cornelius Schrevelius in der Familiengeschichte Erbslöh
  • Das „Lexicon manuale“ in seinen verschiedenen Ausgaben mit Titelbild
Normdaten (Person): GND: 122243552 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85196826 | VIAF: 3348997 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Schrevelius, Cornelius
ALTERNATIVNAMEN Schrevel, Cornelis; Screvel, Cornelis; Screvel, Cornelius
KURZBESCHREIBUNG niederländischer Altphilologe
GEBURTSDATUM 25. Mai 1608
GEBURTSORT Haarlem
STERBEDATUM 11. September 1661
STERBEORT Leiden