Bukowinaer Lokalbahnen

Die Bukowinaer Lokalbahnen (BLB) waren eine Lokalbahngesellschaft in der Bukowina im Kaiserreich Österreich-Ungarn.

Aktie über 400 Kronen der Bukowinaer Lokalbahnen vom 1. Januar 1904

Sie ging am 12. Juni 1886 aus der Localbahn Czernowitz-Nowosielitza hervor, die wiederum am 5. Juni 1883[1] durch Alexander Freiherrn von Petrinó, Heinrich Popper, Nikolaus Freiherr von Mustatza, Stefan Stephanowitz und Johann Zotta konzessioniert wurde und nach der Genehmigung der Statuten am 2. Juli 1883 durch eine konstitutionierende Generalversammlung am 15. Juli 1883 als Aktiengesellschaft gegründet worden war. Diese Vorgänger-Aktiengesellschaft, welche als Lokalbahn durch die Gesetze vom 25. Mai 1880[2] und am 26. Dezember 1882[3] bestätigt wurde, eröffnete am 12. Juli 1884 die gleichnamige Strecke mit Anschluss in Nowosielitza an die Russischen Südwestbahnen (Strecke Nowoseliza-Larga-Okniza-Belzy).[4]

Unter ihrer Verwaltung bestanden folgende Strecken:

  • Lokalbahn Czernowitz–Nowosielitza (Eröffnung am 12. Juli 1884 – Streckenlänge 30,831 km), diese ging am 1. Januar 1894[5] in den Besitz des Staates über
  • Lokalbahn Hliboka–Berhometh am Sereth (heute Hlyboka–Berehomet) mit Zweigbahn Karapcziu–Czudin (Eröffnung am 30. November 1886 – Streckenlänge 52,924 km + 18,710 km)
    • Schleppbahn Berhometh am Sereth–Meżybrody–Lopuszna (Eröffnung am 15. November 1909 – Streckenlänge 14,621 km)
  • Lokalbahn Hatna–Dorna Watra
  • Lokalbahn Hadikfalva–Radautz (heute Dornești–Rădăuți; Eröffnung am 17. November 1889 – Streckenlänge 8,140 km), diese Bahn wurde am 1. Juli 1898 an die Neue Bukowinaer Lokalbahn-Gesellschaft verkauft
  • Schleppbahn Wama–Russisch Moldawitza (Eröffnung am 15. August 1889 – Streckenlänge 20,059 km)
  • Schmalspurige Lokalbahn Czudin–Koszczuja (heute Tschudej–Koschtschuha) (Eröffnung am 15. Oktober 1908 – Streckenlänge 22,554 km)

Die Strecke von Kimpolung nach Dorna Watra wurde erst am 23. Oktober 1899 konzessioniert,[6] die Lokalbahn Czudin-Koszczuja erst am 18. Januar 1907[7] bzw. 16. Januar 1911.[8]

Da die Gesellschaft keine eigenen Betriebsmittel hatte, lag die Betriebsführung der Bahn bis zum 1. Juli 1889 bei der Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn, mit diesem Tag ging sie an die k.k. österreichischen Staatsbahnen über.

Die BLB selbst bestand bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918/19, danach wurde sie aufgelöst und die Strecken gingen, da die Bukowina nun ein Teil Großrumäniens wurde in den Besitz der Căile Ferate Române (Rumänische Staatseisenbahngesellschaft) über.

Fahrzeuge

  • Serie 64. Krauss, Linz
    Serie 64. Krauss, Linz
  • Serie 164. Krauss, Linz
    Serie 164. Krauss, Linz
  • Serie 264. Maschinen­fa­brik der St.-E.-G. in Wien
    Serie 264. Maschinen­fa­brik der St.-E.-G. in Wien
  • Serie 364. Krauss, Linz
    Serie 364. Krauss, Linz
  • Serie 464 mit Rauch­röh­ren­überhitzer Patent Schmidt. Krauss, 1910
    Serie 464 mit Rauch­röh­ren­überhitzer Patent Schmidt. Krauss, 1910

Siehe auch

Quellen

  1. Reichsgesetzblatt von 1883, Nr. 114, Seite 389
  2. Reichsgesetzblatt von 1880, Nr. 56 Seite 212
  3. Reichsgesetzblatt von 1882, Nr. 180, Seite 671
  4. Originals vom 29. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/personal.inet.fi
  5. Reichsgesetzblatt von 1894, Nr. 10, Seite 30
  6. Reichsgesetzblatt von 1899, Nr. 215, Seite 971
  7. Reichsgesetzblatt von 1907, Nr. 19, Seite 113
  8. Reichsgesetzblatt von 1911, Nr. 14, Seite 84

Literatur

  • Bernhard Neuner: Bibliographie der österreichischen Eisenbahnen von den Anfängen bis 1918. Band 2. Walter Drews Verlag, Wien 2002, ISBN 3-901949-00-3. 
  • Oesterreichischer Eisenbahnbeamten-Verein: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1, Teil 2. Verlagsbuchhandlung Karl Prochaska, Wien 1898. 
  • E. A. Ziffer: Die Lokalbahnen in Galizien und der Bukowina. Band 1. Spielhagen & Schurich Verlagsbuchhandlung, Wien 1891. 
  • E. A. Ziffer: Die Lokalbahnen in Galizien und der Bukowina. Band 2. Lehmann & Wentzel Verlagsbuchhandlung, Wien 1908. 
  • Wolfram Wendelin: Karpatendampf - Schmalspurbahnen in der Nordbukowina. Band 2. Eigenverlag W. Wendelin, Mautern 2003. 
Normdaten (Körperschaft): GND: 16003409-7 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 153481323