Alberto Cova

Alberto Cova
Medaillenspiegel

10.000 m

Italien Italien
Olympische Spiele
Gold 1984 Los Angeles 10.000 m
Weltmeisterschaften
Gold 1983 Helsinki 10.000 m
Europameisterschaften
Gold 1982 Athen 10.000 m
Silber 1986 Stuttgart 10.000 m

Alberto Cova (* 1. Dezember 1958 in Inverigo, Provinz Como) ist ein ehemaliger italienischer Langstreckenläufer.

Biografie

Nach seinen Erfolgen in der Jugend (er hatte mit 14 Jahren mit der Leichtathletik begonnen)[1] schloss er sich der Trainingsgruppe von Giorgio Rondelli in Mailand an.[2] Dieser legte Wert auf Gruppentraining mit großen Trainingsumfängen.[3] Hier gewann er 1980 den ersten seiner 14 italienischen Meistertiteln.

Cova war bekannt für seinen extrem schnellen Schlusssprint. Seine Gegner hatten oft nur dann eine Chance, wenn sie von Start bis Ziel ein hohes Tempo beibehielten. Seinen ersten Erfolg konnte Cova bei den Europameisterschaften 1982 in Athen feiern, wo er den favorisierten Werner Schildhauer aus der DDR überspurtete und zur Überraschung aller gewann. Er räumte gegenüber Journalisten ein, dass sein guter Endspurt nicht nur an seinem Training, sondern auch an seinem (damals noch nicht verbotenen) Eigenblutdoping liegen könne.[4]

Bei den ersten Weltmeisterschaften 1983 in Helsinki galt Cova zwar nicht als Sieganwärter, aber doch als Medaillenkandidat. Das 10.000-Meter-Rennen in Helsinki wurde langsam gelaufen. 600 Meter vor dem Ziel waren noch immer 13 Läufer zusammen. 30 Meter vor dem Ziel lag Cova nur an fünfter Stelle. Doch erneut zeigte er seine gefürchtete Endschnelligkeit und verwies Schildhauer auf den zweiten Platz.

Das 10.000-Meter-Rennen bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles war noch langsamer als jenes von Helsinki. Es schien, als ob niemand seine Lektion gelernt hätte. Denn erst ab Kilometer 7 beschleunigte der Finne Martti Vainio das Tempo, nur Cova konnte ihm folgen. Vainio hielt sein hohes Tempo nicht durch und Cova überholte ihn mühelos in der letzten Runde. Cova gewann damit seinen letzten internationalen Titel.

Bei den Europameisterschaften 1986 in Stuttgart wurde Cova Opfer seiner eigenen Taktik. Sein Landsmann Stefano Mei überholte ihn auf der letzten Runde des 10.000-Meter-Rennens. Cova gewann nie mehr ein bedeutendes Rennen. Bei den Olympischen Spielen in Seoul schied er bereits im Vorlauf aus. Von 1994 an begann er mit einer politischen Karriere und war u. a. Stadtratsmitglied für die konservative Polo delle Libertà von Olgiate Comasco.

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Alberto Cova – Sammlung von Bildern
  • Alberto Cova in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. Alberto Cova. In: SR/Olympic Sports. Archiviert vom Original am 1. Juni 2017; abgerufen am 29. März 2017 (englisch). 
  2. www.toptraining.it. Abgerufen am 21. März 2017. 
  3. Arnd Krüger: Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850–1997). In: N. Gissel (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Czwalina, Hamburg 1998, S. 41–56.
  4. Oliviero Beha. In: www.cesil.com. Archiviert vom Original am 5. September 2008; abgerufen am 20. März 2017 (englisch). 
Olympiasieger im 10.000-Meter-Lauf

1912: Finnland Großfurstentum 1883 Hannes Kolehmainen | 1920: Finnland Paavo Nurmi | 1924: Finnland Ville Ritola | 1928: Finnland Paavo Nurmi | 1932: Polen 1928 Janusz Kusociński | 1936: Finnland Ilmari Salminen | 1948: Tschechoslowakei Emil Zátopek | 1952: Tschechoslowakei Emil Zátopek | 1956: Sowjetunion 1955 Wolodymyr Kuz | 1960: Sowjetunion 1955 Pjotr Bolotnikow | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Billy Mills | 1968: Kenia Naftali Temu | 1972: Finnland Lasse Virén | 1976: Finnland Lasse Virén | 1980: Athiopien 1975 Miruts Yifter | 1984: ItalienItalien Alberto Cova | 1988: Marokko Brahim Boutayeb | 1992: Marokko Khalid Skah | 1996: Athiopien 1991 Haile Gebrselassie | 2000: Athiopien 1996 Haile Gebrselassie | 2004: Athiopien 1996 Kenenisa Bekele | 2008: Athiopien 1996 Kenenisa Bekele | 2012: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah | 2016: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah | 2020: Athiopien Selemon Barega

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Weltmeister im 10.000-m-Lauf

1983: Alberto Cova | 1987: Paul Kipkoech | 1991: Moses Tanui | 1993: Haile Gebrselassie | 1995: Haile Gebrselassie | 1997: Haile Gebrselassie | 1999: Haile Gebrselassie | 2001: Charles Waweru Kamathi | 2003: Kenenisa Bekele | 2005: Kenenisa Bekele | 2007: Kenenisa Bekele | 2009: Kenenisa Bekele | 2011: Ibrahim Jeilan | 2013: Mo Farah | 2015: Mo Farah | 2017: Mo Farah | 2019: Joshua Cheptegei | 2022: Joshua Cheptegei | 2023: Joshua Cheptegei

Liste der Weltmeister in der Leichtathletik

Europameister im 10.000-m-Lauf

1934: Ilmari Salminen | 1938: Ilmari Salminen | 1946: Viljo Heino | 1950: Emil Zátopek | 1954: Emil Zátopek | 1958: Zdzisław Krzyszkowiak | 1962: Pjotr Bolotnikow | 1966: Jürgen Haase | 1969: Jürgen Haase | 1971: Juha Väätäinen | 1974: Manfred Kuschmann | 1978: Martti Vainio | 1982: Alberto Cova | 1986: Stefano Mei | 1990: Salvatore Antibo | 1994: Abel Antón | 1998: António Pinto | 2002: José Manuel Martínez | 2006: Jan Fitschen | 2010: Mo Farah | 2012: Polat Kemboi Arıkan | 2014: Mo Farah | 2016: Polat Kemboi Arıkan | 2018: Morhad Amdouni | 2022: Yemaneberhan Crippa

Personendaten
NAME Cova, Alberto
KURZBESCHREIBUNG italienischer Leichtathlet und Olympiasieger 1984
GEBURTSDATUM 1. Dezember 1958
GEBURTSORT Inverigo, Provinz Como